Die Gründung der Zweigstelle Birkfeld dürfte im Jahr 1927 erfolgt sein. Aus der periodisch erscheinenden Zeitschrift „Österreichs Jagdschutz“ ist zu entnehmen, dass die Zweigstelle Birkfeld des Steiermärkischen Jagdschutzvereines am 01. März 1931 die 4. ordentliche Hauptversammlung im Roseggerstüberl zu Birkfeld abgehalten hat.
In den besonders aktiven Anfangsjahren war Bezirksoberförster Georg Stangl Obmann der Zweigstelle Birkfeld. Zur Vereinsleitung gehörten als Stellvertreter Oberförster Hugo Jasser, Schriftführer Bezirks-Sekretär Eduard Trummer, Stellvertreter Verwalter Waldemar Kainer, Kassier Hans Fischl und Stellvertreter Alois Fidlschuster. Dem Ausschuss gehörten weitere 16 Mitglieder an.
In der Nummer 15-1932 wird über einen „Grünen Abend“ in Rettenegg berichtet.
In der Nummer 3 vom Februar 1933 ist das Protokoll über die 6. ordentliche Hauptversammlung ausführlich angeführt.
Heribert Horneck schreibt in der Festschrift „100 Jahre Steirischer Jagdschutzverein“:
Der „Freiwilligen Weidmannsprüfung“ unterzogen sich damals bereits viele Jäger aus allen Schichten der Bevölkerung, die erkannt haben mochten, daß eine profunde theoretische Ausbildung keine Schmälerung der Jagdpraxis bedeutet, sondern vielmehr die Voraussetzung einer weidgerechten Jagdausübung darstellt und letzten Endes die Voraussetzung des Fortbestandes des von einer technokratischen Umwelt zunehmend bedrohten Jagdwesens.
In der Nummer 16-1933 ist über eine freiwillige Waidmannsprüfung in unserer Zweigstelle nachzulesen:
Das Aussehen des „Prüfungsausweises“ wurde ebenfalls der oa. Festschrift entnommen:
Nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich im Herbst 1938 wurde der Steirische Jagdschutzverein aufgelöst und die kurz zuvor geründete Steirische Jägerschaft in die „Deutsche Jägerschaft“ überführt. 1945 war das Ende dieser Zeit und die Zweite Republik entstand. Die „Deutsche Jägerschaft“ wurde aufgelöst, die „Steirische Jägerschaft“ wieder begründet und auch der „Steirische Jagdschutzverein“ sollte neben der Jägerschaft auf freiwilliger Basis Bestand haben. Heribert Horneck schreibt in der Festschrift darüber:
In der eigentlichen Wiederbegründungsver-sammlung, die am 9. Juli 1950 in Graz stattfand, wurde Dr. Richard Kaan zum Präsidenten, Dir. Franz Sager und Forstmeister Dipl.Ing. Walter Kreibich zu Vizepräsidenten gewählt. In den Ausschuß wurden folgende Herren berufen: Oberinsp. i. R. Robert Güntschel, Karl Schubitz, Dr. Peter Pachler, Dr. Eugen Hofer, Dr. Peter Böhm, Prof. Dr. Wilhelm Hoffer, Wildmeister Hanns Andress, Major a.D. Franz Kratochvill, Prof. Dr. Florian Kraus, Heinrich Graf Attems, Hans Dörflinger-Ursprunger, Kammerobmann und Bgm. Josef Schögler, Bm. Adolf Walch,Adolf Böswirt und Komm.-Rat Tschernokomen.
Drei Monate später wies der Verein bereits wieder 39 Zweigstellen und 5000 Mitglieder auf.
Dazu zählte auch die Zweigstelle Birkfeld. Der Bezirksförster Hermann Kastner wurde durch die Bekanntschaft mit Oberinspektor Robert Güntschel ermutigt, die Zweigstelle wieder zu begründen. Aus einem Gedächtnisprotokoll von Siegfried Brandtner trafen sich zu diesem Wiederbegründungsgespräch nachstehende Personen im Gasthaus Seidl – Kirchenwirt in Birkfeld:
Oberförster Hermann Kastner, Birkfeld
Graf Gherardo Tacoli, Schloss Birkenstein
Dir. Max Rest, Birkfeld
Notar Dr. Helfried Negri, Birkfeld
Christine Fidlschuster, Birkfeld
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Blasius Stücklberger, Piregg
Karl Friesenbichler, Birkfeld – Waisenegg
Revierjäger Gottlieb Fössl, Birkfeld
Johann Zeiringer, Birkfeld und
Siegfried Brandtner, Birkfeld
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Dieses Proponentenkomitee lud im Sommer 1950 rund 40 weitere Personen aus dem ganzen Feistritztal zu einem weiteren Gespräch ein. Es waren dies vor allem Eigenjagdbesitzer, Förster, Berufsjäger, Jagdpächter und Aufsichtsjäger. Neben den oben Angeführten nahmen folgende Personen an dieser Versammlung teil:
Förster Viscocil – Erzbistum Wien, Fm. Graf Huyn – Lonkeronsky, Förster Heribert Krumphals – Frauenwald, Gruber Franz – Rettenegg, Albert Josef – Ratten, Perner Josef – St. Kathrein a. H., Fasching Johann – Falkenstein, Revierjäger Hermann Pusterhofer – Fischbach, Revierjäger Alois Stefanzl – Völlegg, Graf Czernin, Oberjäger Franz Rosegger – Strallegg, Josef Schablahs Strallegg/Miesenbach, Hans Hirzabauer und Michael Sorger – Miesenbach, Jakob Krogger und Revierjäger Franz Lichtenegger – Waisenegg, Johann Peintinger und Oswald Pretterer – Sonnleitberg, Franz Peßl – Amaßegg, Franz Brandlhofer und Patritz Peßl – Mitterbach, Revierjäger Peter Pessl – Haslau, Franz Sallegger und Revierjäger Peter Höfler – Koglhof, Johann Unterberger – Brandlucken, Alois Fidlschuster und Anton Hofbauer – Gschaid, Erwin Vogl, Otto Schmölzer und Franz Krenn – Anger, Rudolf Sternath – Oberfeistritz, Anton Wiener – Baierdorf, Revierjäger Anton Hirzberger – Rabenwald, Oberförster Hugo Jasser – Frondsberg – Gudenus und Revierjäger Lorenz Stadlhofer – Forstverw. Tacoli.
Es wurde ein Wahlvorschlag erstellt und die Personen mit dem Auftrag entlassen, Mitglieder anzuwerben und für die Wiederbegründungsversammlung zu motivieren. Zur offiziellen Gründungsversammlung 1951 im Jugendheim in Birkfeld erschienen über 100 interessierte Jäger des Feistritztales. Oberinsp. Robert Güntschel hielt das Hauptrefereat über „Sinn und Zweck des Steirischen Jagdschutzvereines“ Anschließend wurde folgeneder Zweigstellenvorstand gewählt:
Zweigstellenobmann: Bezirksoberförster Hermann Kastner
Obmannstellvertreter: Notar Dr. Helfried Negri
Schriftführerin: Christine Fidlschuster
Kassier: Steueramtsdirektor Max Rest
Bezirksoberförster Hermann KASTNER Zweigstellenobmann |
Notar Dr. Helfried NEGRI Obmann-Stellvertreter |
Christine FIDLSCHUSTER Schriftführerin |
Steueramtsdirektor Max REST Kassier |
Leider sind über die erste Zeit kaum noch Aufzeichnungen vorhanden. Demnach soll die Mitgliederzahl gleich nach der Gründungsversammlung auf 150 bis 200 Personen angestiegen sein und diese Zahl war auch in den restlichen Fünfzigerjahren gegeben. Auch die Funktionäre und deren Funktionsdauer können nicht mehr lückenlos nachvollzogen werden.
Zweigstellenobmänner:
1951 – 1956 Bezirksoberförster Hermann Kastner
1956 – 1965 Notar Dr. Helfried Negri
1965 – 1990 Bezirksoberförster Ing. Erich Fidlschusteer
1990 – 2002 Franz Felber, Strallegg
2002 – 2022 VDir. Franz Häusler, Brandlucken
2022 – Günter SCHAFFERHOFER, Falkenstein
Bezirksoberförster
Hermann KASTNER 1951 - 1956 |
Notar Dr. Helfried NEGRI 1956 - 1965 |
Ing. Erich FIDLSCHUSTER 1965 - 1990 |
Franz FELBER 1990 - 2002 |
VDir. Franz HÄUSLER 2002 - 2022 |
Günter SCHAFFERHOFER 2022 - |
Zweigstellenkassiere:
1951 – 1953: Steueramtsdirektor Max Rest
1953 – 1960: Siegfried Brandtner, Birkfeld
1960 – 1966: Peter Derler, Piregg
1966 – 1990: Johann Dornauer, Birkfeld
1990 – 2002: Fritz Lang, Piregg
2002 – 2011: Heribert Arbesleitner, Miesenbach
2011 – Ludwig Wiedenegger, Floing
ZweigstellenschriftführerInnen:
1951 – ? Christine Fidlschuster
1970 – 1990: Karl Derler, Haslau
1990 – 2002: Karl Schoberer, Haslau
2002 – 2008: Ing. Stefan Schweighofer, Piregg
2008 – 2011: Andreas Ederer, Strallegg
2011 – 2014: Andreas Derler, Baierdorf
2014 – Ernst Neuhold, Birkfeld
Im Jahre 2024 gehören der Zweigstelle Birkfeld 616 Mitglieder an.